Folksonomies

Zu den großen Vorzügen des Web 2.0 und Social Media für Unternehmen zählt, dass seine Nutzer oft im eigenen Interesse Dienstleistungen erbringen, für die das Unternehmen früher Geld und Arbeitszeit veranschlagen musste. Eines der wichtigsten Beispiele hierfür ist das kollektive Erarbeiten von Content in einer Folksonomy. Dieser Begriff vereint die Wörter “Folk” und “Taxonomy”, bezeichnet also eine Ordnung von Wissen durch Laien.Neben Social Bookmarking-Systemen wie Bibsonomy oder Delicious, nutzen auch Plattformen wie Youtube oder
Flickr die “Intelligenz der Vielen”. Der Nutzer bekommt die Möglichkeit, die angebotenen Inhalte mit “Tags” – also Schlagworten – zu versehen und sie so inhaltlich zu erschließen. So werden zum Beispiel Bilder oder Videos nicht nur durch ihren Titel auffindbar, sondern auch durch ihre Verschlagwortung.

Es wird zwischen sogenannten Narrow und Broad Folksonomies unterschieden. Letztere ermöglicht es nicht nur dem Nutzer, Tags zu vergeben, der den Inhalt eingebracht hat, sondern auch anderen registrierten Teilnehmern der Folksonomy. So werden Schreibfehler oder Fehleinschätzungen einzelner Nutzer durch die Masse korrigiert – es entsteht Stück für Stück eine genauere Abbildung des Content durch die Schlagworte.

Hintergrund von FolksonomiesZumeist geschieht die Zuweisung von Wissen und Begriffen im Web automatisiert oder durch kostspielige intellektuelle Aufarbeitung. Die erstgenannte Methode, die auf Algorithmen und semantischen Theorien basiert, ist jedoch stark fehleranfällig. Mit dem Social Web kam eine dritte Variante hinzu, die kostengünstig und effektiv arbeitet. Die Rede ist somit von Folksonomies, also Wissensordnungen, die von Nutzern durch Tagging gefüllt werden. Durch Tagging, die freie Vergabe von Schlagworten, werden Inhalte gekennzeichnet. Grundlage dieses Prinzips ist die Theorie der kollektiven Intelligenz. Das bedeutet: Selbst die Fehleinschätzung eines einzelnen wird durch die Korrektur vieler wieder ausgeglichen. Unmöglich ist dies bei der sogenannten Narrow Folksonomy, bei der nur wenige oder gar einzelne Nutzer Tags vergeben können. Diese Form findet sich zum Beispiel auf der Videoplattform YouTube und ermöglicht Spam und unerwünschte Werbung.Eine auf der Folksonomy basierende Form von Nutzerempfehlungen sind Social-Bookmarking-Systeme. Hier werden per Tag Websites indexiert, der Nutzer kann über die Indexierungen suchen, wie über eine klassische Suchmaschine.

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