Definition von Bürger-Journalismus

Bürger-Journalismus bzw. Graswurzeljournalismus (von “grassroot” bzw. “grassroot Journalism” auch partizipativer oder Bürger-Journalismus genannt)) wird meist im Zusammenhang mit den neuen Formen der Publikation im Social Web, also innerhalb von Blogs, Foren, Social Networks wie beispielsweise Facebook, und Bewertungsportalen erwähnt, kann aber auch beispielsweise durch die klassische Presse organisiert werden, indem zum Beispiel auch Kommentare unter den Artikeln zugelassen werden. Blogs beispielsweise enthalten aktuelle Artikel, Kommentare, Bilder, mitunter auch Videosequenzen (VBlogs).Die Herkunft des Wortes Bürger-Journalismus (Citizen Journalism) selbst, das aus dem Bereich der Publizistik stammt, geht auf ein Konzept für einen “peace”-fördernden Journalismus zurück. Der norwegische Friedensforscher Johan Galtung hat ein Konzept eines solchen Journalismus entwickelt.Eine gängige Definition für partizipativen Journalismus von Shayne Bowman und Chris Willis lautet übersetzt: “Partizipativer Journalismus ist die Tätigkeit eines Bürgers oder einer Gruppe von Bürgern, die eine aktive Rolle im Prozess der Recherche, des Berichtens, des Analysierens sowie des Verbreitens von Nachrichten und Informationen einnehmen. Ziel dieser Partizipation ist die Bereitstellung von unabhängigen, verlässlichen, genauen, ausführlichen und relevanten Informationen, die eine Demokratie benötigt.”Die Journalistenverbände befürchten, dass Laienreporter den Druck auf die Redakteure verschärfen. Von bezahltem Journalismus können immer weniger Journalisten leben. Wo Redakteure immer schlechter bezahlt und mit Arbeit überladen werden, PR und andere Abhängigkeiten an die Stelle des Journalismus treten, können unabhängige, gut recherchierte Beiträge der Leser, Hörer, Zuschauer unter Umständen politisch etwas bewirken.

Graswurzel-Journalismus

Mit fortschreitender Ausbreitung des Social Webs und den technischen Möglichkeiten, werden seither Inhalte von Bürgern geschaffen. Deren Integration in den Alltag der Bevölkerung veränderte ab den 90er Jahren das Angebot der Informationsquellen in zunehmendem Maße. Informationen aus allen Teilen der Welt und Berichte über Ereignisse einer lokalen Region lassen sich heutzutage am schnellsten im Social Web abrufen, z. B. über Twitter in rasend schneller Geschwindigkeit. Dabei ist das Social Web nicht nur ein Kanal, über den man Informationen senden kann. Der Dialog und die Einbindung der Kunden wird spätestens mit Social Media zum festen Bestandteil des Internets.Daher wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger, das Social Web und die Kundenmeinungen zu beobachten, um zu wissen, was die Zielgruppe erwartet und über welche Themen sie diskutieren.Vor dem Aufkommen des Internets als größtenteils kostenlose Sammlung an Informationen, hatten kommerzielle Medien das Monopol auf tagesaktuelle Nachrichten. Man erwarb sie am Zeitungsstand, als Abonnement oder per GEZ-Gebühr (heute: ARD/ZDF-Gebühr). Aus der Notwendigkeit, sich im Netz zu präsentieren wuchs für Medienfirmen die Möglichkeit, Inhalte auch online anzubieten. Diese Texte sind meist auf dem neusten Stand, redaktionell verifiziert und (vor allem in Zeiten des mobilen Internets) immer und überall verfügbar. Die deutsche Medienlandschaft entdeckt über diesen Vorgang gar ganz neue Geschäftsfelder. Wochenmagazine, die üblicherweise breit angelegte Hintergrundberichte publizieren, berichten über das Tagesgeschehen.Gerade diese kostenlose Verfügbarkeit macht es den Nachrichtenkanälen schwer, Gewinn aus der neuen Darreichungsform zu erwirtschaften. Werbebanner und Premium-Angebote finden sich auf den Seiten fast aller Anbieter. Die Möglichkeit, auf die nächste Printausgabe hinzuweisen, wird ebenso rege genutzt. Zusätzlicher Druck wird von Social-Media-Anwendungen ausgeübt. In Nachrichtenblogs sammeln Nutzer Informationen, andere präsentieren sie in qualitativ hochwertiger Form. Die Huffington Post etwa hat sich in den USA bereits als vollwertige Konkurrenz zu den kommerziellen Angeboten etabliert, obwohl es sie nur als Blog gibt. Threads zu aktuellen Themen werden mit Neuigkeiten gefüttert, die die Diskussion am Laufen halten. Insbesondere Fanplattformen oder Foren, die sich mit bestimmten Hobbies befassen, tragen Artikel und Meldungen zu ihrem Thema zusammen, um auf dem neusten Stand zu sein.

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