Markenschutz im Internet: Der Domaincheck
Um aktiven Markenschutz im Internet betreiben zu können, ist es auch unerlässlich, sich einen Überblick über potenzielle Gefahren für Unternehmen zu verschaffen. Eine wichtige Maßnahme hierbei ist die Erfassung aller Domains, die in irgendeiner Weise in Bezug auf das Unternehmen oder Produkt stehen. Derzeit sind über 14 Millionen Domains mit der Endung .de registriert (Stand 2014, Quelle: Denic), wobei bei der Registrierung keinerlei Prüfung von etwaigen Rechts-Verletzungen erfolgt. Auch findet keinerlei inhaltliche Prüfung von Websites statt. Die Gefahren, die durch den Missbrauch von geschützten Bezeichnungen in der URL entstehen, reichen von der Abwerbung von Kunden bis hin zu imageschädigenden Äußerungen und Darstellungen.In Zeiten von Social Media muss man allerdings auch berücksichtigen, dass nicht sofort abmahnen sollte. So hat vor einigen Jahren die Firma Lego den Betreiber des Legoforums wegen Markenrechtsverletzung im Domainnamen abgemahnt. Es stellte sich allerdings kurze Zeit später heraus, dass der Betreiber der Administrator eines des größten Automobilforums in Deutschland war. Nachdem er die Abmahnung im Automobilforum veröffentlicht hatte, war eine lange Zeit bei Angabe von “Lego” in Google die Abmahnung von Lego an erster Stelle. Bis heute ist unklar, welchen Imageschaden Lego aufgrund dieser Abmahnung davongetragen hat. Dieses Beispiel zeigt, dass die rechtliche Möglichkeit etwas zu tun sich in Social Media auch völlig kontraproduktiv auswirken kann. Daher ist es unerlässlich auch Social-Media-Experten im Rahmen einer Markenverletzung hinzuzuziehen.